1. Juli 2022, 20:40 Uhr
Die letzten mündlichen Prüfungen laufen zurzeit noch an mehreren Schulen aus, jedoch ist es für mich schon vorbei. All der Stress der vor allem letzten zwei Schuljahre und der Maturaphase sind überstanden und man kommt in eine Art Ruhephase, die aber eher „Realisationsphase“ heißen sollte.
Aber zurück zum Anfang: nach Corona dachte ich, es gibt kein Ende des Stresses mehr. Man geht (wenn möglich) tagtäglich durch’s Schulgebäude, und begegnet größtenteils ausgelaugten Gesichtern. Alle sind fertig…nur zwischendurch trifft man auf lachende, glückliche Gesichter. Auch in meiner Klasse konnte man nicht mehr wirklich jemanden motivieren – zumindest nicht für die Schule, aber auch nur schwer für’s Leben. Mit glücklicherweise paar Witze und lustige Situationen zwischendurch ging es aber auch durch die 7. Klasse, obwohl wir von November bis ca. März im Distance Learning waren. Und dann nach der 7. starteten wir in die 8. Klasse. Kaum waren wir einen Tag in der Schule, startete der Stress nicht nur bei uns Schüler*innen sondern auch bei den Lehrer*innen. Wir wurden mit Tests, Prüfungen und Schularbeiten zugekleistert, da das Semester ja nur bis Ende April gedauert hat. Durch die ganzen Sicherheitsphasen, Testungen, immer wieder Unterbrechungen durch Quarantäne und Corona-Notfälle, ließ sich das ales ziemlich schwer gestalten. Nie konnte eine Schularbeit geschrieben werden, bei der alle anwesend waren und es gipfelte mit 8 Leuten im Klassenraum. Bis zum Jänner 2022 gab es in unserer Klasse zwar immer mal wieder einen Fall, aber dies war trotz der Zeit eher eine Seltenheit. Umso schneller ging es dann ab Jänner dahin. Nachdem einer nach dem anderen positiv wurde, verzeichneten wir vor der Matura schlussendlich nur mehr ca. eine Hand voll negativ Gebliebener.
VWA-Präsentation
Dann konnte es also losgehen. Die Matura stand dann doch schneller vor der Tür als alle dachten und es war lernen angesagt – wenn auch nicht bei jedem. Während wir nach den Osterferien nur mehr bestimmte Fächer hatten, fanden parallel unsere VWA-Präsentationen statt. Also die Vorwissenschaftliche Arbeit, an der wir bis Februar gearbeitet und ein von uns frei gewähltes Thema behandelt haben. Mit diesen Präsentationen war dann die erste Säule der Matura abgeschlossen. Auch für mich ein ganz besonderes Ereignis: Da von uns niemand wirklich wusste, wie die Präsentationen funktionieren, da diese die letzten 2 Jahren ausgefallen sind, war es für uns eine ganz neue Herausforderung diese zu halten. Zudem hat sich meine Prüfungsangst während Corona ganz neu zu einer viel extremeren Form entwickelt, was alles um die Maturaprüfungen ziemlich schwer für mich gemacht hat.
Die schriftlichen Prüfungen
Schneller als gedacht, standen dann die schriftlichen Maturaprüfungen vor der Tür. Zuerst Mathe, dann Deutsch, Englisch und zum Schluss noch Darstellende Geometrie … zumindest für mich. Vor Mathe waren wir alle noch ziemlich dolle nervös – vor allem, da wir bis es anfing noch ca. 1 Stunde warten mussten, da die meisten wie gewohnt mit dem Bus zur ersten Stunde kamen. Bedeutet eine Stunde in der man sich verrückt machen konnte, und die Lehrer*innen die Ruhe weg hatten 😉 Trotz dessen, dass sie komplett gelassen waren, haben sie uns unterstützt und aufgemuntert und die ganzen Horrorszenarien, die man vielleicht davor hatte, wurden widerlegt. Dann ging es los, und sobald man einmal angefangen hat, gingen die 6 Stunden (aufgrund von Corona erweitert) ziemlich schnell vorbei. Das erste mal habe ich glaube ich nach 2 oder 3 Stunden mal auf die Uhr geschaut, und dann war es nicht mehr viel bis zum Ende, weil irgendwann nach 5 Stunden war mein Hirn einfach ausgebrannt, und ich habe nach mehrmaligem Durchkontrollieren dann auch abgegeben.
Nach Mathe kam ich immer mehr in die Routine des Ablaufs hinein, und der Rest glaube ich auch. Nervös war ich natürlich trotzdem immer – und das nicht wenig 😅
Die mündlichen Prüfungen
Nach den schriftlichen Prüfungen hieß es für die meisten von uns erst mal durchatmen. Aber auch wenn es um die 4 Wochen waren, die wir zwischen den schriftlichen und mündlichen Prüfungen Zeit hatten, habe ich mich für die mündliche Matura trotzdem noch nicht bereit gefühlt – trotz des Lernens. Dann kam der Tag der Tage und ich war leicht am durchdrehen. Man hat es mir anscheinend auch ziemlich angesehen, wie ich von meinen Schulkollegen/-innen und Lehrer*innen mitgeteilt bekommen habe 🙂 Meine Prüfungen fanden beide am Nachmittag statt, und so traf ich mich mit meinen Klassenkollegen/-innen im ausgewählten Aufenthaltsraum. Von da wurden wir zur Prüfung und in den Vorbereitungsraum gerufen, und auch wenn es teilweise mehrere Stunden waren, die zwischendurch zu warten waren, gingen diese ziemlich schnell vorbei. Man hat sich unterhalten, beruhigt und nochmal ein paar Dinge wiederholt.
Nachdem alle drei Säulen somit abgeschlossen waren, war es endgültig überstanden, und es konnte gefeiert werden 🙂 Auch, wenn es eine Herausforderung ist, und die Nervosität (in Maßen) gerechtfertigt ist, hatte man das Maturazeugnis schneller in der Hand als man dachte. Das letzte Schuljahr ging im Endeffekt einfach so schnell vorbei, dass ich es bis jetzt eigentlich noch immer nicht realisiert habe, was alles passiert ist.
PS.: Wenn man genug Zeit einplant, oder auch einfach nicht so gestresst ist wie ich vor der Maturantenverabschiedung, läuft man auch nicht die Gefahr sich in den Finger zu tackern – so wie ich 😉 Für mich war es ein total wichtiger Abend, und ich habe dann doch den Zeitaufwand unterschätzt, den ich dafür benötigt habe. Ich hatte also alles nur so halb fertig, kam ungeschminkt, ohne mich wirklich fertig zu machen mit meinen offenen Naturlocken. Trotzdem, habe ich es sehr genossen, und mich persönlich hat der Fakt, das ich selbst nicht unbedingt herausgeputzt war, jetzt nicht wirklich gestört 🙂
Amara
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