12. Juli 2022, 23:59 Uhr
Manche mögen es, manche mögen es nicht. Manche nutzen ihre Chance, manche überwinden sich, manche nicht. Die Mitarbeit in der Schule hat mich schon oft vor einer schlechteren Note bewahrt, aber das war für mich nicht immer selbstverständlich.
Von der 5. zur 8. Schulstufe war ich in einer sehr wissbegierigen Klasse. Dies half uns immer wieder sehr, wenn es hieß wir sind mal wieder etwas „verhaltenskreativ“. Von einem Jahr aufs andere wurde die Klasse fast komplett umstrukturiert, und auf einmal war unsere Mitarbeit oft die schlechteste, die die Lehrer*innen je gesehen haben.
Das kann man jetzt positiv oder negativ sehen. In der Schule war ich schon immer eher das zurückhaltende, ruhige Mädchen. Es hat mich in der Unterstufe (5.- 8. Schulstufe) immer wieder neue Überwindung gekostet, aufzuzeigen, etwas zu sagen, und dann darauf zu hoffen, dass es richtig ist. Aber nicht nur die Reaktion der Lehrer*in war für mich wichtig, auch die meiner Mitschüler*innen. Sagen wir’s mal so, meine eigene Denkweise hat es öfters angeboten, ein Kommentar abzulassen. Wenn dann mal ein Kommentar fiel war es wieder ein Rückschlag für mich, und ich bekam aufs Neue vor dem nächsten Mal Angst. Trotzdem setzt sich die Note meist aus schriftlichen Arbeiten als auch Mitarbeit und je nach Lehrer*in auch aus anderen Bereichen zusammen. Da ich also mein Wissen und Können nicht so gut in schriftlichen Arbeiten abliefern konnte/kann, war die Mitarbeit meine Chance, meine Noten oft ziemlich aufzubessern. Diese Mitarbeitsnote hat mich oft vor der schlechteren Note oder einer weiteren Prüfung zwischen zwei Noten gerettet.
Aber dann kam die Oberstufe (9. – 12. Schulstufe). Das erste Monat hatte ich verpasst, da ich von meiner neuen Schule wieder auf die alte zurückgewechselt bin. Bedeutet, ich kam in die Klasse und fühlte mich ab dem ersten Moment unwohl. In der Unterstufe habe ich mich wenigstens noch halbwegs wohl gefühlt, aber in der Oberstufe bekam das Gefühl Unwohlsein nochmal eine neue Bedeutung. Ich hatte vom ersten Moment an das Gefühl, dass mich der Großteil der neuen Klasse nicht mochte. Ich habe mich vor allem in den ersten paar Monaten nicht wirklich getraut aufzuzeigen, weil es mehrere Vorfälle gab, die mein Selbstwertgefühl ziemlich nach unten getrieben haben. Trotzdem galt: Mitarbeit ist meine Stärke. Ich habe also wieder von Neuen gelernt, wie man mitarbeitet. Immer wieder neue Überwindung, neue Rückschläge, usw. Auf manche Situationen habe ich bis zur letzten Klasse noch sehr empfindlich reagiert, weil mir diese Vorfälle noch immer so im Kopf sitzen und mich ja auch verletzt haben. Auch die Lehrer*innen gaben einen ausschlaggebenden Punkt. Wenn ich mich bei der Lehrperson gut aufgehoben gefühlt habe, war es für mich viel leichter aufzuzeigen als bei andere. Aber es hat sich so oft gelohnt und ausgezahlt. Diesbezüglich kam mir die wenige Mitarbeit meiner Klasse dann zugute, da ich so sehr oft die Chance hatte aufzuzeigen und drangenommen zu werden.
Aber Mitarbeit besteht ja nicht nur aus aufzeigen und das Richtige sagen. Je nach Lehrperson wird die Mitarbeit anders gewertet. Manchmal zählt die Hausübung mit in die Note, manchmal auch Tests, manchmal nur das Aufzeigen, aber manchmal hat man auch nicht die Chance aufzuzeigen, da der Unterricht anders gestaltet wird. Meist jedoch ist das Aufzeigen ein essentieller Bestandteil, und man sollte sich so wohl in seiner Klasse fühlen können, dass man ohne Angst zu haben sich melden und etwas zum Unterricht beitragen können sollte. Mitarbeit besteht zudem nicht nur aus richtigen Antworten, sondern auch aus falschen Antworten, Fragen oder Zusatzinformationen (die natürlich zum Thema passen >< ). Aber auch Verständnisfragen damit man das behandelte Thema auch wirklich versteht, können ein Teil der Mitarbeit darstellen.
Selbst wenn man sich in der Klasse nicht wohlfühlt und es durchaus das eine oder andere Kommentar gibt, kann man seine Angst/Besorgnis durchaus überstehen und versuchen sein eigenes Wohl im Auge zu behalten. Die meisten aus der Klasse, sieht man maximal 8 Jahre und danach wenn dann nicht mehr so intensiv. In meinen Augen ist es wichtig, sich nicht wegen der eigenen Klasse so stark in seiner eigenen Person zu beschränken.
Was ist mit dir? Bist du Team Mitarbeit oder Teams „Ich sage etwas, wenn die Lehrperson mich drannimmt“? Schreibt es gerne in die Kommentare 😉
Amara
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