Dienstag, 13. Juli 2021, 15:06

Hallo und herzlich willkommen zu diesem Blogbeitrag!

In diesem Blogbeitrag: Wie ist das Schuljahr 2020/21 mit Corona, Distance Learning, … gelaufen?

Kurze Information zu mir : Ich heiße Amara, bin 17 Jahre alt und besuche aktuell eine AHS in Österreich.

Wichtig für alle, die diesem Blogbeitrag lesen. Ich weiß, dass viele während der Pandemie mit weitaus größeren Problemen zu kämpfen hatten. Diese Zeit war für jede/n eine Herausforderung und jede/r hatte mit anderen Problemen zu kämpfen – manche hatten bessere, manche schlechtere Voraussetzungen. Ich gehöre zu denjenigen, die einen eigenen Laptop haben und nur ein Elternteil nicht arbeiten gehen konnte und weiß das zu schätzen. Ich möchte mit diesem Beitrag niemanden angreifen oder verletzen, wenn Sie/dich Themen rund um den Schulalltag in der Pandemie also triggern könnte/n, lesen Sie/ lies dir den Blogbeitrag bitte nicht durch.

Ich glaube nach diesem Jahr ist jeder glücklich darüber endlich Ferien zu haben! Das vergangene Schuljahr 2020/21 war mit sehr, sehr vielen Schwierigkeiten verbunden. Ich weiß ja nicht wie es euch ergangen ist, aber es ergaben sich für mich doch mehrere Probleme während diesem Jahr. Egal, ob es überfordernde Arbeitsaufträge, Mengen an Teams Meetings, technische Probleme oder ganz normaler Schulstress waren. Und auch (nicht mehr normale) Schulalltagsprobleme haben vor allem die letzten Monate an meiner Schule geprägt. Die Klassengemeinschaft hat extrem unter dem Distance Learning gelitten. In meiner Klasse (11.Schulstufe) hatte es nicht so extreme Auswirkungen, jedoch ist vor allem in den ersten und zweiten Klassen Chaos angesagt.

Klassengemeinschaft

An meiner Schule gibt es das Peer-Mediatoring Projekt „Buddy Guards“. Das sind Oberstufenschüler/innen, die den ersten und zweiten Klassen helfen, sich besser in die Schule einzuleben und sich zurechtzufinden. Wir Buddys kommen in 10-minütigen Pausen und Buddystunden in die Klassen, um mit den jüngeren Schüler/innen zu reden, zu spielen, die Klassengemeinschaft zu verbessern und Probleme zu lösen. Aber das alles ist dieses Jahr durch Corona weggefallen. Jedoch kristallisierten sich jetzt Probleme innerhalb der Klassen heraus, die auf die generelle Situation, aber auch auf die fehlende Mitteilungsmöglichkeit zurückzuführen sind.

In meiner Klasse gibt es innerhalb der Klassengemeinschaft keinen extremen Auswirkungen. Natürlich bemerkt man die Auswirkungen des Distance Learning und des Schichtbetriebes. Es haben sich Freundschaften umorientiert und teilweise die Freundesgruppen geändert. Aber nichts desto trotz verstehen wir uns alle nicht schlechter als zuvor. Teilweise sogar besser als vor der ganzen Pandemie.

Virtuelle Lerngruppen

Jedoch hat man die Klassenkamerad/innen einen Großteil des Schuljahres nicht gesehen – zumindest nicht in echt. In meiner Klasse haben sich, wie wahrscheinlich auch in vielen anderen Klassen, Lerngruppen gebildet. Klassekamerad/innen haben zusammen gelernt und gemeinsam Arbeitsaufträge erledigt. Aber wahrscheinlich gab es auch wie in meiner Klasse Schüler/innen, die in keiner virtuellen Lerngruppe waren und lieber für sich die Arbeitsaufträge erledigt haben. Zu denen gehöre übrigens auch ich 🙂 Ich konnte mir einfach schlecht vorstellen mit anderen zu lernen und Arbeitsaufträge zu erledigen, da ich das Gefühl hatte aufgehalten zu werden. Ich habe es einmal ausprobiert und da konnte ich mich logischerweise nicht vollkommen auf meine Arbeit konzentrieren, da ich mit meinen Schulkollegen geredet und über Thematiken ausgetauscht habe. Zugegebenermaßen hat es sich auch einfach nicht ergeben.

Struggle mit Arbeitsaufträgen und Videokonferenzen

Zu Beginn der Pandemie wusste keine Lehrkraft den Zeitaufwand für die Schüler/innen einzuschätzen und so wurde ich mit Arbeitsaufträgen überhäuft, aber ich finde, dass die Lehrkräfte mittlerweile ganz gut einschätzen können, wie viel Arbeit im Bereich des Möglichen liegt. Außerdem muss ich zugeben, dass ich meine Arbeitsaufträge immer sehr gewissenhaft und daraus resultierend auch oft zu genau mache, weshalb alles nochmal länger dauert. Mein Problem vor allem beim Zusammenfassen ist immer, dass ich bei neuen Themen nie weiß, was eigentlich wichtig ist, da ich mich mit dieser Thematik zuvor einfach nicht so genau beschäftigt habe, um das zu wissen. Für das ist es einfach nur super eine/n Lehrer/in zu haben, die die ganzen Informationen schon einmal filtern sozusagen. Im Distance Learning jedoch hatte ich den Luxus nicht und musste so selbst herausfinden, was eigentlich wichtig ist. Klar ist es wahrscheinlich eine gute Übung für die Selbstständigkeit und die Verbesserung bezüglich dieser Fähigkeit, jedoch hat es mich auch einiges an Zeit gekostet, als ich gerade nicht so viel davon hatte. Sind wir mal ehrlich, wer kann sich noch an alles erinnern, was man in den ganzen Arbeitsaufträgen behandelt hat? Niiiiieeeemmmaaaannnnddd. Keine Ahnung wie das gehen soll. Die Lehrkräfte gehen zwar oft davon aus, aber sie wissen bestimmt auch, dass es einfach nicht so ist, da man sich als Schüler/in einfach eine wesentliche Menge an Lernstoff in den Kopf versucht einzuprägen, und es bei dieser Menge einfach unmöglich ist, sich noch an alles zu erinnern.

Aber nicht nur die Arbeitsaufträge waren ziemlich fordernd, auch die Videokonferenzen erforderten ständige Aufmerksamkeit. Die Kamera musste immer an sein, und immerhin gab es Prüfungen, Test und teilweise Schularbeiten (=Klausuren) auch während dieser Zeit. Meine Klasse ist ziemlich ruhig was die Mitarbeit im Unterricht betrifft, weshalb die Lehrperson ziemlich oft Selbstgespräche führen musste/führt. So kam es auch oft dazu, dass ich einen Dialog mit der Lehrperson geführt habe, da ich es ausnutzen wollte, dass die Mitarbeit in diesem Jahr mehr zählt (da ich schriftlich meist schlechter bin), um so meine Note etwas verbessern zu können. Aber nicht nur das waren Probleme, auch die Internetverbindung hat mir oft nicht so ganz in die Karten gespielt. Zudem hatte ich einen etwas alten, sehr langsamen Computer, der mit einfach Teams anrufen teilweise schon überfordert und zu langsam war, um einen Anruf anzunehmen. Also hat es oft mehrere Minuten gedauert bis sich mein Laptop in eine Videokonferenz eingeloggt hatte.

Was macht diese Zeit mit einem selbst? Was hat sich meiner Ansicht nach verändert?

Ich glaube während dieser Zeit haben viele gelernt sich selbst besser zu organisieren, da man eine gewisse Disziplin aufbringen musste, um alles Schulbezogenes zu erledigen. Aber auch die Wertschätzung, dass man in die Schule gehen darf, hat sich bei vielen gesteigert – zumindest in meinen Augen. Ich bin schon immer gerne in die Schule gegangen und habe geschätzt, dass ich in die Schule gehen darf, aber auch ich habe nochmal angefangen, alles mehr zu schätzen als bisher. Und auch, wenn viele die Schule nur zu schätzen angefangen haben, da sie ihre Freunde/-innen wiedersehen konnten, ist das meiner Ansicht nach auch schon ein Schritt. Vielleicht folgt die Wertschätzung gegenüber den Lehrer/innen und generell der Schule ja noch 😉 Wir alle brauchen einfach einen gewissen sozialen Kontakt, der nicht nur über technische Möglichkeiten stattfindet. Ich für meinen Teil habe einfache Gespräche mit Mitschüler/innen und Freunden/-innen sehr vermisst. Über z.B. den WhatsApp Messenger beginne zumindest ich nicht einfach mal ein total ernstes Gespräch und erzähle von irgendetwas, das mich gerade beschäftigt. Dieses Problem hatten glaube ich auch andere. Probleme können meiner Meinung nach oft sehr gut durch Gespräche verarbeitet werden, jedoch hat das alles in letzter Zeit gefehlt, weshalb die Leute im Allgemeinen oft sehr unausgeglichen bezüglich ihrer Gefühle sind und es dann umso schwieriger ist zusammenzuarbeiten und zu kooperieren.

Happy Mind, Happy Life – Start ins nächste Schuljahr

Nichtsdestotrotz schätze ich die Schulzeit. Ich bin den Lehrer/innen dankbar für deren Einsatz und dass wir alle das Jahr halbwegs gut überstanden haben – und das gemeinsam. Es gab in diesem Jahr sehr viele Höhen, aber auch sehr viele Tiefen, die wir irgendwie meistern konnten und auch, wenn mal nicht alles ideal gelaufen ist, haben wir es überstanden. Jetzt geht’s weiter im nächsten Schuljahr und Corona. Keiner weiß, wie und ob wir im Herbst wieder normal in die Schule gehen und einen wieder normalen Schulbetrieb aufnehmen dürfen. Aber ich verliere die Hoffnung nicht und bin optimistisch, dass wir das nächste Jahr auch überstehen werden.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag unterhalten und freue mich über einen Austausch mit euch über eure Erfahrungen und Gedanken zu diesem Thema in den Kommentaren!

Amara

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